VERERBTES RISIKO: WIE KANN MAN EINEM HERZINFARKT VORBEUGEN?

Genetisch bedingte Blutfette

Vererbtes Risiko: Wie kann man einem Herzinfarkt vorbeugen?

Erhöhte Cholesterinwerte gelten als besonders schädlich für das Herz. Welchen Einfluss die Gene dabei haben und wie sich das Herzinfarktrisiko senken lässt.

Ein erhöhter Cholesterin-Spiegel zählt zu den Hauptrisikofaktoren für einen Herzinfarkt. Denn zu viel Cholesterin kann die Blutgefäße verengen, während niedrige Cholesterin-Werte Herz und Gefäße schützt, wie die Deutsche Herzstiftung informiert. Viele Menschen versuchen daher, Cholesterin in Nahrungsmitteln zu meiden. Allerdings spielt nicht nur die Ernährung eine Rolle. Vielmehr sind die Gene dafür entscheidend, ob wir im Laufe unseres Lebens einen Herzinfarkt erleiden.

LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a): Vererbtes Herzinfarktrisiko

Grundsätzlich ist Cholesterin ein lebenswichtiger „Baustoff“ im Körper: es dient als fettähnlicher Baustein für Zellwände und ist an der Bildung von Hormonen beteiligt. Cholesterin wird im Blut mithilfe sogenannter Lipoproteine transportiert. Während die „guten“ HDL-Lipoproteine mit hoher Dichte verhindern, dass sich das Cholesterin in den Gefäßen abgelagert, erhöhen die LDL-Lipoproteine mit geringerer Dichte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn LDL-Lipoproteine transportieren Cholesterin von der Leber zu den Körperzellen, sind zu viele LDL im Blut, lagern sie das Cholesterin in den Gefäßwänden ab. Die Blutgefäße verengen und das Blut fließt schwerer hindurch. Da LDL-Lipoproteine in vielen Lebensmitteln enthalten sind, sollten diese eher gemieden werden.

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Ähnlich schädlich wie die LDL-Lipoproteine ist das Lipoprotein(a). Dieses ist allerdings nicht durch die Ernährung beeinflussbar. Die Höhe des Lipoprotein(a)-Spiegels ist fast vollständig genetisch bedingt, wie die NZZ berichtet. Gemessen werden kann der Lipoprotein(a)-Spiegel mithilfe eines Bluttests: Werte bis 75 Nanomol pro Liter gelten als unbedenklich, ab 125 ist das Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall deutlich erhöht. Ein Medikament zur Senkung dieser Werte gibt es bisher allerdings noch nicht.

Risikofaktoren im Auge behalten: Sport treiben, gesund essen und nicht rauchen

Während sich das LDL-Cholesterin mit der Ernährung und mit speziellen Statinen (Medikamenten) kontrollieren lässt, ist die Behandlung der Lipoproteine(a) deutlich schwieriger. Mithilfe einer sogenannten Lipoprotein-Apherese können die krankmachenden Lipoprotein(a) aus dem Blut gewaschen werden. Trotz der wöchentlich stattfindenden Behandlung ist allerdings unklar, ob Herzinfarkte und Schlaganfälle dadurch tatsächlich seltener auftreten.

Patienten mit genetischer Vorbelastung sollten daher die typischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen meiden und auf Folgendes achten:

  • nicht Rauchen
  • keinen oder nur wenig Alkohol trinken
  • ein Normalgewicht anstreben
  • regelmäßig Sport treiben
  • Stress abbauen
  • zu hohen Blutdruck mit Medikamenten behandeln
  • Blutzucker kontrollieren
  • LDL-Cholesterin medikamentös senken

Forscher arbeiten an verschiedenen Medikamenten, die gezielt das Lipoprotein(a) senken sollen, wie das Ärzteblatt informiert. Neben den sogenannten PCSK9-Inhibitoren soll in Zukunft häufiger das Medikament Inclisiran zum Einsatz kommen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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