ARBEITEN, LIEBEN, LACHEN - 104-JäHRIGE RENTNERIN TEILT IHR GEHEIMNIS FüR EIN LANGES UND GLüCKLICHES LEBEN

Für die meisten Menschen sind die 1920er-Jahre ein Thema für Historiker, Henrietta Thornber erlebte damals ihre Kindheit. Die 104-Jährige hat eine Vermutung, warum sie ein so hohes Alter erreicht hat.

Henrietta Thornber, genannt Hetty, feierte im Februar 2024 ihren 104. Geburtstag und erzählt im „Liverpool Echo“ über ihr langes und ereignisreiches Leben. Das Geheimnis ihrer Langlebigkeit sieht sie in harter Arbeit, Zufriedenheit und der Liebe zu ihrem Beruf.

 

Herkunft aus bescheidenen Verhältnissen: „Wir hatten kein Geld“

Hetty wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit ihren zehn Geschwistern teilte sie ein Doppelbett und die Familie ernährte sich von „Scouse“, einem traditionellen Eintopf aus Liverpool. „Wir hatten kein Geld“, sagt die Rentnerin der Zeitung. 

Die 104-Jährige blickt auf ihre Ehe mit ihrem Mann Joe zurück, den sie als Teenagerin kennenlernte. Sie erinnert sich an die vielen Nächte, in denen sie ihn heimlich in ihr Haus schmuggelte, da ihr Vater strikt gegen nächtlichen Männerbesuch war. Sie heirateten, als Hetty 18 Jahre alt war, und hatten zwei Kinder. Die junge Familie liebte das Theater, auch wenn sie kein Geld für die Eintrittskarten hatten. Also stellten sie sich einfach davor, um mit den Schauspielern zu reden.

Ihr Geheimnis für ein langes Leben: Zufrieden sein

Bis zu ihrem 70. Lebensjahr arbeitete Hetty als Reinigungskraft. Sie liebte ihre Arbeit und hatte dort viele Freunde, schwärmt sie im Interview mit der Zeitung. Sie habe an ihrem letzten Arbeitstag sogar geweint. „Wenn man seinen Job wirklich liebt, dann ist das alles“, zitiert „Liverpool Echo“. Aber auch während ihrer Rente erlebte Hetty noch Abenteuer. Mit 85 Jahren flog sie zum ersten Mal in den Urlaub nach Spanien.

Nach den Gründen für ihr langes Leben gefragt, antwortet die Rentnerin: „Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet. Geraucht oder getrunken habe ich schon lange nicht mehr." Sie sei zufrieden mit sich und ihrer Arbeit gewesen. Auf ihre bewegte Geschichte zurückblickend sagt sie sich selbst: „Du hast es geschafft“. 

Studie sieht vor allem gesunde Lebensweise als entscheidend

Der SWR berichtet über eine Studie von US-Wissenschaftlern an Veteranen, welche Hettys Tipps unterstreicht. Demnach seien vor allem drei Risikofaktoren für einen frühen Tod verantwortlich: Rauchen, wenig Sport und Opioidabhängigkeit. Jeder dieser Faktoren erhöhe das Sterberisiko um 30 bis 45 Prozent.

Insgesamt, so die Forscher in der Auswertung ihrer Daten, hätten Männer ab 40 Jahren mit einer gesunden Lebensweise rund 24 Jahre länger gelebt. Wer nicht raucht oder trinkt, viele soziale Kontakte hat, gut schläft und wenig Stress aushalten muss, dem winkt statistisch betrachtet ein langes Leben. Dabei können schon Verbesserungen einzelner Faktoren einen Unterschied machen, auch im Alter von 50 oder 60 Jahren. 

2024-06-02T07:12:35Z dg43tfdfdgfd