Forscher finden heraus
Erkältungen stehen an erster Stelle der häufigsten Kinderkrankheiten. Dabei können Eltern ihren Nachwuchs ganz einfach schützen, wie eine Studie zeigt.
Kaum ist die eine Erkältung überwunden, folgt auch schon die nächste: Eltern von Kleinkindern dürfte das bekannt vorkommen. Meist stecken sich die anderen Familienmitglieder auch noch an. Was an den Nerven zerrt, ist ganz normal und von der Natur so gewollt. Denn jeder Infekt trainiert das Immunsystem der Kleinen. Mit sieben bis acht Erkältungen im Jahr müssen Eltern von Kleinkindern rechnen. Hinzu kommen mögliche Infektionen mit dem RS-Virus, Magen-Darm-Infekte und typische Kinderkrankheiten wie Hand-Fuß-Mund oder Drei-Tage-Fieber.
Forscher aus Polen haben in einer Studie mit 100 Kindern herausgefunden, wie sich zumindest die Zahl der Erkältungen reduzieren lässt – und das mit ganz einfachen Mitteln.
Für ihre Studie untersuchten die Forscher der Universität Warschau verschiedene Faktoren wie die Anzahl der Geschwister, bisherige Impfungen, wie viel Kinder schlafen und ob sie Giftstoffen wie Tabakrauch oder Allergenen wie Tierhaaren ausgesetzt waren. Das überraschende Ergebnis: sie scheinen keinen Einfluss auf die Anzahl der Krankheiten zu haben.
Bewegung dagegen schon. Die Untersuchung ergab: je mehr Schritte ein Kind am Tag läuft, desto seltener erkrankt es an Atemwegsinfekten. Kinder mit Bewegungsmangel waren im Studienzeitraum von 60 Tagen im Schnitt vier Tage öfter krank. Auf das ganze Jahr gerechnet, könnte das einen Unterschied von 24 Tagen machen.
Die Studie bestätigt, was Experten schon lange raten: Kinder brauchen Bewegung, um gesund zu bleiben. Und das am besten an der frischen Luft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dazu:
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, sie müssen ihn nur ausleben. Das können sie zum Beispiel bei einem Ausflug, einem Spaziergang, aber auch beim Gang in den Supermarkt oder auf dem Weg in den Kindergarten. Auch kurze Wege sind Bewegung, deshalb gilt: wann immer es geht zu Fuß gehen und das Auto stehen lassen.
Bewegung ist für Kinder nicht nur wichtig, um Krankheiten wie Erkältungen vorzubeugen. Sie trainiert auch die Koordinationsfähigkeit, den Gleichgewichtssinn, die Raumerfahrung und das Körperbewusstsein, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärt. Außerdem fördert sie den Stoffwechsel, festigt die Knochen und unterstützt die Entwicklung der Muskeln und Organe. Bewegungsmangel in Verbindung mit einer ungesunden Ernährung kann dagegen schon im Kindesalter zu Erkrankungen wie Übergewicht oder einer Fettleber führen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
2024-02-08T15:19:10Z