SO TEUER WIRD ES FüR SIE - SONDERERHöHUNG! KRANKENKASSEN ZIEHEN 9 MILLIONEN VERSICHERTEN MEHR GELD AUS DER TASCHE

Die Bevölkerung altert, das Gesundheitswesen wird teurer, den Krankenkassen geht das Geld aus: Seit langem warnen Experten deshalb vor deutlich steigenden Krankenkassenbeiträgen. Nun erhöhen viele Kassen ihre Beiträge außerplanmäßig mitten im Jahr. Wir zeigen, was Sie das kostet.

Gutverdiener, die bei der KKH versichert sind, zahlen ab August über 400 Euro mehr für ein Jahr Krankenversicherung als bisher. Die KKH erhöht ihren Zusatzbeitrag um 1,3 Prozentpunkte auf 3,28 Prozent.

Für alle, die über der Beitragsbemessungsgrenze von 5175 Euro brutto im Monat verdienen, bedeutet dies einen Aufschlag von 33,64 Euro im Monat und 403,68 Euro im Jahr.

Durchschnittsverdiener (3539 Euro brutto) zahlen 23 Euro mehr im Monat und 276 Euro im Jahr. Damit gehört die KKH laut Ärztezeitung zu den Kassen mit dem derzeit höchsten Beitragssatz. Von der Erhöhung sind rund 1,5 Millionen Versicherte betroffen.

Viele große Krankenkassen verlangen jetzt mehr

Weil neben der KKH mehrere andere Kassen ihre Beiträge im laufenden Jahr anheben, müssen sich knapp neun Millionen Versicherte auf Mehrkosten einstellen.

IKK Classic (drei Millionen Versicherte) und Knappschaft (1,5 Millionen Versicherte) verlangen je rund 0,5 Prozentpunkte mehr. Durchschnittsverdiener kostet das knapp neun Euro im Monat und rund 104 Euro im Jahr.

Am stärksten langt die kleine BKK Textilgruppe Hof hin: 7600 Versicherte zahlen 1,5 Prozentpunkte mehr, berichtet „Bild“ .  

 

Versicherte, die nun mehr zahlen müssen, sollten erneut Beiträge vergleichen. Bei Beitragserhöhungen besteht ein Sonderkündigungsrecht. Wer jetzt eine günstigere Versicherung findet, kann durch den Wechsel bei gleicher Leistung womöglich mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.  

Erlaubt sind Beitragserhöhungen im laufenden Jahr. Es gibt kein Gesetz, das sie verbietet.

Weitere Beitragserhöhungen wahrscheinlich

Hintergrund der Erhöhungen sind die steigenden Kosten im Gesundheitssystem. Alternde Bevölkerung, ineffiziente Strukturen, Inflation:    Kassen und Experten warnen schon länger vor deutlich steigenden Beiträgen. Die jetzigen Erhöhungen dürften gemessen an ihren Vorhersagen erst der Anfang sein.  

   

Normalerweise passen Kassen ihre Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel an. Zur außergewöhnlichen Beitragserhöhung im laufenden Jahr dürfte beigetragen haben, dass die Geldreserven der Kassen offenbar aufgebraucht sind , die Kassen aber weiter Verluste schreiben. Auch darauf weisen Experten nicht erst seit gestern hin.  

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Kosten zwar mit einer Krankenhausreform senken. Diese greift aber erst in einigen Jahren. Vor weiteren Erhöhungen in näherer Zukunft rettet sie die Beitragszahler wohl nicht.

2024-07-26T09:19:18Z dg43tfdfdgfd