Verstopfungen können bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn auftreten. Welche genauen Ursachen diese hervorrufen können und was die Beschwerden lindert, lesen Sie bei uns.
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die jeden Teil des Verdauungstrakts betreffen kann. Die Symptome können von Person zu Person variieren, aber sie können Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Appetitlosigkeit umfassen. Morbus Crohn wird oft als Autoimmunerkrankung betrachtet, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Zellen im Verdauungstrakt angreift und Entzündungen verursacht. Die genaue Ursache von Morbus Crohn ist jedoch nicht bekannt.
Obwohl Durchfall eines der Hauptsymptome von Morbus Crohn ist, kann die Erkrankung in manchen Fällen auch zu Verstopfung führen. Dies hängt vom betroffenen Darmabschnitt und der Art der Entzündung ab.
Morbus Crohn kann zu entzündlichen Veränderungen in der Darmwand führen, die sich über alle Schichten erstrecken. Diese Entzündungen können im Verlauf der Erkrankung zu Vernarbungen (Fibrose) führen, die den Durchmesser des Darms verengen (Stenosen). Solche Engstellen können den Stuhlgang behindern und somit zu Verstopfungen führen.
Besonders betroffen sind häufig das terminale Ileum und der Dickdarm. Wenn diese Bereiche entzündet sind, kann dies die normale Funktion des Darms beeinträchtigen und die Stuhlpassage verlangsamen.
Bei einigen Patienten mit Morbus Crohn können die Symptome zwischen Durchfall und Verstopfung wechseln. Dies kann durch die unregelmäßige Entzündung gesunder und erkrankter Darmabschnitte bedingt sein, die die Stuhlbildung und -passage beeinflusst.
Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle. Bei vielen Betroffenen können bestimmte Nahrungsmittel die Symptome verschlimmern oder die Darmmotilität beeinträchtigen, was zu Verstopfungen führen kann. Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme und eine ballaststoffarme Ernährung können die Situation zusätzlich verschärfen.
Die Behandlung von Morbus Crohn beinhaltet oft die Einnahme von Medikamenten, die ebenfalls die Verdauung beeinflussen können. Einige Medikamente können die Darmbewegungen verlangsamen und so zur Verstopfung beitragen.
Verstopfungen bei Morbus Crohn sind ein komplexes Problem, das eine individuelle Behandlung erfordert. Neben der medikamentösen Therapie der Grunderkrankung spielen Ernährungsumstellung und operative Eingriffe eine wichtige Rolle. Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu finden.
Ziel ist es, die Entzündungsaktivität einzudämmen, akute Schübe zu vermindern und symptomfreie Phasen zu verlängern. Dazu werden verschiedene Medikamente eingesetzt, wie Aminosalizylate, Kortikosteroide, Immunmodulatoren und Biologika.
Eine individuell angepasste Ernährung kann die Symptome lindern. Bei Darmblockierungen oder während Krankheitsschüben sollten Sie sich ballaststoffarm ernähren und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Zu wenig Flüssigkeit führt dazu, dass der Stuhl härter wird und schwerer durch den Darm transportiert werden kann.
Bewegung kann eine wirksame Methode zur Linderung von Verstopfungen sein, indem sie die Darmtätigkeit und die Durchblutung im Verdauungssystem anregt. Das fördert wiederum die Verdauung.
In ca. 80 bis 90 Prozent der Fälle ist eine Operation erforderlich, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen. Dabei werden entzündete oder vernarbte Darmabschnitte entfernt, welche die Verstopfung verantworten.