UNBEKANNTE SUBSTANZ AM KLINIKUM: HINWEISE AUF MERCAPTANEN UND THIOLEN

Mehrere Leichtverletzte

Unbekannte Substanz am Klinikum: Hinweise auf Mercaptanen und Thiolen

Mehrere Bewohner des Hauses 5 Hellersen klagten über Atemwegsbeschwerden, nachdem offenbar ein Glasfläschchen zerbrochen war. Nun wurden die Proben untersucht.

  • Großer ABC-Einsatz am Sonntag, 15. September, im Klinikum Lüdenscheid. Aus der ganzen Region rückten Hilfskräfte an.
  • Zehn Personen wurden leicht verletzt. Ihnen geht es nach Angaben der Polizei vom Abend wieder gut.
  • Ursache für den Einsatz war ein zerstörtes Glasgefäß. Am Montag wurde die ausgetretene Substanz untersucht. Erste Ergebnisse liegen vor.

Update Dienstag, 16.14 Uhr: Am Dienstag, 17. September, erhielt die Stadt Lüdenscheid den Bericht über die Auswertung der Proben einer sichergestellten Flüssigkeit vom Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes Nordrhein-Westfalen – ohne eindeutiges Ergebnis, wie die Stadt mitteilte.

Insgesamt drei unterschiedliche Proben waren nach Stadtangaben untersucht worden. In keiner der Proben war die reine Flüssigkeit enthalten, was die Analyse laut LANUV deutlich erschwerte. „Darüber hinaus lag zwischen Ereignisbeginn und Probennahme ein Zeitraum von über zwei Stunden“, heißt es in dem Bericht. Bei Analyse der relevanten Probe „konnten keine eindeutigen Nachweise erbracht werden. Es konnten jedoch Spuren von Mercaptanen/Thiolen (Schwefelverbindungen) und anderen organischen Verbindungen festgestellt werden“.

Aufgrund der Probenbeschaffenheit und der langen Zeit zwischen der Freisetzung der Substanz und der Probennahme könne leider keine eindeutige Zuordnung erfolgen. Viele geruchsintensive Stoffe seien leichtflüchtige Stoffe, so dass diese in „Rückständen“ oftmals nicht mehr nachgewiesen werden könnten. Abschließend heißt es in dem Bericht: „Ein Hinweis auf höhere Konzentrationen an einzelnen Stoffen oder gefährlichen Substanzen konnte nicht festgestellt werden.“

Update Montag, 16.32 Uhr: Die auf einem Lappen sichergestellte Substanz, die durch einen beißenden Geruch am Sonntag einen ABC-Alarm im Klinikum ausgelöst hatte, wurde am Montag (16. September) untersucht. Nach einer ersten Analyse der Proben einer sichergestellten Flüssigkeit durch ein Fachlabor gibt es demnach Entwarnung, wie die Stadt Lüdenscheid am Nachmittag mitteilte. Es handele sich um keinen gefährlichen oder gesundheitsgefährdenden Stoff. Um welche Substanz es sich genau handelt, konnte bislang noch nicht geklärt werden.

Unbekannte Substanz am Klinikum: Erstes Ergebnis der Probe liegt vor

Update Montag, 9.38 Uhr: Rund 140 Feuerwehrleute, darunter zahlreiche überörtliche Einsatzkräfte, waren an dem Großeinsatz in Hellersen beteiligt. Der Lüdenscheider Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert bedankte sich „bei allen Kolleginnen und Kollegen für die schnelle und professionelle Unterstützung“. Diesem Dank schloss sich Bürgermeister Sebastian Wagemeyer an. Das Stadtoberhaupt hatte wegen der zunächst unklaren Gefahrensituation mit den weiteren Mitgliedern des Krisenstabs der Stadt Lüdenscheid im Rathaus getagt, um unter anderem Vorbereitungen für den Fall einer Evakuierung treffen zu können.

Zudem teilte die Stadt am Abend noch weitere Einzelheiten zur Quelle des beißenden Gestanks mit. Einsatzkräfte hatten neben dem zerbrochenen Glasgefäß einen Lappen gefunden, der mit einer Flüssigkeit getränkt war – und von dem der Geruch zweifelsohne ausging. Um welche Substanz es sich handelt, ist noch unklar. Der sichergestellte Lappen wird laut Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert nun eingehend in einem Labor des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes Nordrhein-Westfalen untersucht. Das Ergebnis soll in voraussichtlich 24 Stunden feststehen, also noch am Montag (16. September). Wir berichten weiter.

Update von 19.59 Uhr: Die Polizei hat soeben mitgeteilt, dass der Einsatz beendet wird. Die Feuerwehr werde die Proben der noch unbekannten Substanz nun zum Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) fahren. Den zwischenzeitlich gemeldeten zehn Leichtverletzten gehe es wieder gut.

Update von 18.03 Uhr: Stadt und Feuerwehr haben soeben in einer kurzen Pressekonferenz vor Ort weitere Details zur Situation vor Ort genannt. Demnach wurde die Feuerwehr gegen 15.15 Uhr aufgrund eines beißenden Geruchs in Haus 5 des Klinikums alarmiert. Erste Kräfte, die ins Treppenhaus des Gebäudes geschickt wurden, seien nach Hinweisen des Personals auf ein zerstörtes Glasgefäß aufmerksam geworden, das im Kellergeschoss des Treppenhauses lag.

Großeinsatz am Klinikum Lüdenscheid: Neue Details zur Ursache

Ursache des Gestanks war offenbar eine etwa sieben mal sieben Zentimeter große Lache, die sich um das zersplitterte Gefäß verteilt hatte. Um welchen Stoff es sich dabei handelt, stehe aber noch nicht fest, wie Einsatzleiter Michael Wojciechowski erklärte. „Wir versuchen mit allen Mitteln, das herauszubekommen.“ Spezialisten der Feuerwehr Herscheid (“ABC-Erkunder“) seien derzeit mit der Analyse des Stoffs beschäftigt. Amoniak könne nach ersten Untersuchungen ausgeschlossen werden. Laut Klinikleitung werde im Gebäude keinerlei Gefahrgut gelagert.

Während die Polizei zunächst von acht verletzten Personen berichtet hatte, geht die Feuerwehr derzeit offenbar von nur sechs „betroffenen Personen“ aus, die zwar über Atemwegsprobleme geklagt hätten, aber keine Verletzungen erlitten haben. Insgesamt hätten sich zum Zeitpunkt der Alarmierung 33 Personen im Gebäude befunden. Sie alle befänden sich derzeit in einem sicheren Teil des Hauses, könnten im Fall einer notwendigen Evakuierung aber auch im benachbarten Haus 4 einquartiert werden.

Großeinsatz am Klinikum Lüdenscheid: Mehrere Personen gelten als leicht verletzt

Update von 17.35 Uhr: Wie die Polizei des Märkischen Kreises soeben mitgeteilt hat, gelten acht Personen derzeit als leicht verletzt. Sie wurden vorsichtshalber medizinisch untersucht. Die Feuerwehr führt derzeit weitere Messungen im Gebäude durch, um die Ursache der Verunreinigung ausfindig zu machen.

Wie Zeugen vor Ort berichten, sei im Flur des Hauses ein undefinierbarer Geruch wahrgenommen worden. Auch von einer klebrigen Substanz ist die Rede. Sicherheitshalber werden sämtliche Personen, die sich zum Zeitpunkt der Alarmierung im Gebäude befunden haben, von der Feuerwehr dekontaminiert.

Großeinsatz am Klinikum Lüdenscheid: Massenanfall von Verletzten

[Erstmeldung vom 15. September] Lüdenscheid – Am Klinikum in Lüdenscheid (NRW) läuft seit Sonntagnachmittag, 15. September, ein großer Gefahrstoffeinsatz. Mehrere Bewohner des Hauses 5 Hellersen sind von einem Massenanfall von Verletzten betroffen. Immer deutlicher werden die Hinweise auf eine ernsthafte Gefahrenlage am Klinikum. Zu den genauen Hintergründen gibt es noch keine weiteren Angaben, allerdings bleibt die Lage angespannt.

Massenanfall von Verletzten: Großeinsatz am Klinikum Lüdenscheid

Die Feuerwehr hat einen großen Dekontaminationsplatz aufgebaut und weitere Einsatzkräfte aus der gesamten Region angefordert. Man befinde sich im „Vollalarm“ für die Feuerwehr Lüdenscheid. Es sei derzeit aber keine Person akut gefährdet, wie es vor Ort heißt.

Unterdessen wurde im Rathaus der Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingesetzt. Wie viele Personen verletzt sind, steht noch nicht fest.

Zu Hilfe geeilt sind auch Einsatzkräfte aus Plettenberg. Mittlerweile ist auch das Rote Kreuz eingetroffen, um an der Einsatzstelle zu helfen. Mittlerweile sind auch Helfer aus Lünen und Hagen eingetroffen.

Erst vor wenigen Tagen kam es in Lüdenscheid zu einem verheeren Brand im Jugendzentrum Audrey’s.

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