KAFFEE AUF äRZTLICHEN RAT? STUDIE AUS CHINA LäSST AUFHORCHEN

Kaffee ist ein Muntermacher, das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Folgt man einer neuen Studie aus China, müsste es Koffein – freilich dann auch Tee – glatt auf Rezept geben: zur gesundheitlichen Vorbeugung.

Der Hauptautor der Studie, Chaofu Ke, Professor für Epidemiologie und Biostatistik an der Soochow-Universität in Suzhou, kommt zum Schluss, dass eine moderate Aufnahme von Koffein mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung einer kardiometabolischen Multimorbidität verbunden sei. Darunter versteht man das aufeinanderfolgende Auftreten zweier Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Probleme.

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Von Kai Wiedermann

Drei Tassen pro Tag

Mit „moderat“ meint er etwa drei Tassen Kaffee oder Tee pro Tag. Chaofu Ke schreibt Kaffee und Koffeinkonsum eine wichtige Schutzfunktion für das Herz zu, nachdem er die Daten von 180.000 Menschen ausgewertet hat; aus einer biomedizinischen Datenbank, die Menschen langfristig begleitet. Die Betroffenen hatten zu Beginn keine kardiometabolischen Erkrankungen.

Wie der Wissenschaftler im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ schreibt, wertete er die Daten zur Grundversorgung, Krankenhausakten und Sterbeurkunden sowie die Angaben der Betroffenen über ihren Koffeinkonsum aus. Bei moderaten Koffeinkonsumenten war das Risiko einer Neuerkrankung an kardiometabolischer Multimorbidität geringer. Das Risiko sank um 48,1 Prozent, wenn jemand drei Tassen pro Tag trank – verglichen mit Menschen, die gar nicht oder weniger als eine Tasse tranken.

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Das Risiko sank noch um 40,7 Prozent, wenn jemand 200 bis 300 Milligramm Koffein täglich zu sich nahm. Zur Orientierung: Eine Tasse Filterkaffee (150 Milliliter) enthält je nach Zubereitungsart nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes 50 bis 100 Milligramm Koffein. Ein doppelter Espresso (etwa 50 Milliliter) liegt den Angaben zufolge zwischen 50 und 150 Milligramm Koffein.

Zu viel Kaffee wäre schädlich

Die Studie bestätigt, was ohnehin schon oft angenommen wurde, nämlich, dass Koffein der Herz-Kreislauf-Gesundheit hilft. Ein Restzweifel bleibt gleichwohl: Gut möglich ist, dass auch andere Faktoren die Ursache für die verbesserte Herzgesundheit waren, zum Beispiel weil dieselben Kaffeetrinker vielleicht generell gesünder lebten oder körperlich aktiver waren.

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Wobei die positive Wirkung des Koffeinkonsums andererseits keineswegs eine leichtsinnige Annahme ist; zahlreiche Studien weisen etwa auf ein geringeres Diabetesrisiko hin. Wichtig ist allerdings der Hinweis auf einen „mäßigen“ Konsum: Zu viel Koffein kann tatsächlich schädlich sein und schlimmstenfalls Herzrhythmusstörungen auslösen. Mit drei Tassen Kaffee am Tag ist man auf der sicheren Seite. 2022 lag der Pro-Kopf-Verbrauch laut dem Deutschen Kaffeeverband nur leicht darüber, bei 3,8 Tassen. 

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