GEFäHRLICHE TROPENKRANKHEIT ERREICHT DEUTSCHLAND – MüCKEN üBERTRAGEN VIRUS

Gefährliche Tropenkrankheit erreicht Deutschland – Mücken übertragen Virus

Ein neuer Erreger macht sich allmählich in Deutschland breit. Das Tückische: Er ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Dortmund – Spätestens seit der Corona-Pandemie dürften auch die letzten Zweifel beseitigt sein, dass Viren binnen kurzer Zeit eine große Strecke zurücklegen können. Mit den steigenden Temperaturen in Deutschland und dem Warenaustausch zwischen Kontinenten gelangen Erreger ins Land, die hier bisher noch nie registriert worden sind. So auch beim West-Nil-Virus.

Gefährliche Tropenkrankheit erreicht Deutschland – Mücken übertragen Virus

Das West-Nil-Virus oder auch West-Nil-Fieber genannt ist ein Erreger, der vor allem in den Tropen vorkommt. Durch Zugvögel wird das Virus auch in Gebiete am Mittelmeer in Europa übertragen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hält sich das West-Nil-Virus relativ stabil seit längerer Zeit im Sommer in Ländern wie Italien, Griechenland, Frankreich und weiten Teilen des Balkans. Derzeit verbreitet sich das Virus in Italien rasant.

In Deutschland ist der Erreger zum ersten Mal 2018 bei Vögeln und Pferden registriert worden. Ein Jahr später erkrankte zum ersten Mal ein Mensch am West-Nil-Fieber – nach einem Mückenstich. Im September 2024 werden Fälle in Niedersachsen sowie in Teilen Ostdeutschlands gemeldet.

West-Nil-Fieber in Deutschland: Wie überträgt sich das Virus?

Hauptsächlich wird das Virus von Stechmücken zwischen Vögeln übertragen – ähnlich wie das 66 Jahre alte Usutu-Virus, das sich in Deutschland im Spätsommer ausbreitet. Andere Übertragungswege sind Organtransplantationen sowie Bluttransfusionen. Die Mücke gilt also als hauptsächlicher Verbreiter des Erregers. Das Virus kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Wer sich infiziert hat, durchläuft meist ähnliche Symptome wie bei einer typischen Grippe: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Bei der Hälfte der Erkrankten erkennen die Mediziner einen blassen Hautausschlag, der sich vom Kopf bis zu den Gliedmaßen ausbreitet. Nur etwa jede hundertste Person erkrankt laut RKI schwer. Eine Hirnhautentzündung gehört dann zum Krankheitsbild. Vor allem für Ältere und vorerkrankte Patienten stellt das West-Nil-Virus eine Gefahr dar.

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West-Nil-Virus in Deutschland: Was kann man gegen die Krankheit tun?

In Europa gibt es bereits Todesfälle im Zusammenhang mit dem Tropenfieber. So meldet das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) einige Tote in Mittelmeer-Ländern. Das RKI empfiehlt allen Ärztinnen und Ärzten, im Spätsommer bei Personen mit Fieber unklaren Ursprungs auf das West-Nil-Virus zu testen (mehr Service-News bei RUHR24).

Wie können sich die Menschen in Deutschland vor dem Tropenfieber schützen? Sämtliche Maßnahmen gegen Mückenstiche können helfen. Das sind unter anderem:

  • Anti-Mücken-Spray
  • helle, langärmelige Kleidung tragen
  • Moskitonetze anbringen
  • Brutplätze für Mücken beseitigen

Die Saison für das West-Nil-Fieber endet quasi dann, wenn kaum noch Mücken unterwegs sind. Bei passendem Wetter können Stechmücken sogar noch bis in den Frühherbst unterwegs sein.

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