ALZHEIMER BEI JüNGEREN MENSCHEN: FORSCHER ENTDECKEN NEUEN RISIKOFAKTOR

Was Einfluss nimmt

Alzheimer bei jüngeren Menschen: Forscher entdecken neuen Risikofaktor

Neben genetischen Faktoren und dem Alter gibt es auch Risikofaktoren, die positiv beeinflusst werden können. Gerade für Menschen unter 65 Jahren kann dies sinnvoll sein.

Alzheimer ist keine Erkrankung, die nur ältere Menschen trifft. Es gibt auch Fälle unter 50 oder sogar 40 Jahren. Frauen sind mit zweidrittel der Fälle häufiger betroffen als Männer. Grund dafür sind geschlechtsspezifische Gene und die höhere Lebenserwartung. Denn das fortschreitende Alter gilt als wesentlicher Faktor, der die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, erhöht. Beide zählen zu den primären Risikofaktoren. Doch auch der Lebensstil und bestimmte Grunderkrankungen als sekundäre Einflussfaktoren spielen eine entscheidende Rolle: Regelmäßiger Alkoholkonsum, Rauchen sowie unbehandelte Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas können das Risiko für eine neurologische Schädigung des Gehirns deutlich steigern.

Amerikanische Forscher konnten nun einen weiteren möglichen Risikofaktor nachweisen, der gerade bei Betroffenen, die schon vor dem 65. Lebensjahr an Alzheimer erkranken, Einfluss nehmen soll.

Demenz verhindern: beeinflussbare Risiken vermeiden

Die Reduzierung der sekundären Risikofaktoren könnte die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung um bis zu 40 Prozent senken und den kognitiven Abbau verlangsamen, wie sich aus den Ergebnissen einer Studie schließen lässt.

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Äußere Einflüsse während des Schlafs könnten zur Entstehung von Alzheimer beitragen

Im Rahmen einer Studie der Rush University Medical Center in Chicago (USA) unter der Leitung von Professor Robin Voigt-Zuwala, entdeckten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen nächtlichem Außenlicht und der Entstehung von Alzheimer.

Die Forscher konzentrierten sich dabei auf 48 Bundesstaaten und Gebiete mit einem hohen Anteil an Kunstlicht in Außenbereichen (in Amerika bekannt als sogenannte „light polution“), berücksichtigten dabei medizinische Daten im Zusammenhang mit Risikofaktoren für Alzheimer und teilten die insgesamt fünf Gruppen nach Lichtintensität ein.

In allen Gruppen zeigte sich: Eine höhere nächtliche Lichtintensität steht mit dem vermehrten Auftreten der Alzheimer-Erkrankung in Verbindung – gerade bei Betroffenen unter 65 Jahren. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass jüngere Menschen möglicherweise empfindlicher auf die Auswirkungen der Lichtexposition während des Schlafs reagieren.

„Bestimmte Gene können den frühen Beginn der Alzheimer-Krankheit beeinflussen, und dieselben Gene können zu einer erhöhten Anfälligkeit für die Auswirkungen nächtlicher Lichtexposition führen“, so Professor Voigt-Zuwala über die Erkenntnisse. „Darüber hinaus leben jüngere Menschen eher in städtischen Gebieten und haben einen Lebensstil, der nachts möglicherweise stärker dem Licht ausgesetzt ist“, ergänzt der Professor und Leiter der Untersuchung. Die Forscher haben dabei das nächtliche Licht im Inneren des Hauses und mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit nicht untersucht.

Die Forschungsergebnisse geben signifikante Hinweise darauf, dass nächtliche Lichteinflüsse in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Erkrankungen wie Alzheimer stehen. Jedoch bedarf es weiterer Untersuchungen, um den Zusammenhang besser zu verstehen.

Risiko für Demenz senken: Lichteinwirkung reduzieren

Grundsätzlich beeinflusst eine Lichteinwirkung von außen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des menschlichen Körpers, der als sogenannter zirkadianer Rhythmus bezeichnet wird. Nächtliche Lichtexposition kann den zirkadianen Rhythmus einer Person in einer Form stören, dass Entzündungen begünstigt werden können und eine Person weniger widerstandsfähig sowie anfälliger für Krankheiten wird. Jedoch spricht Professor Voigt-Zuwala dahingehend eine klare Empfehlung aus: „Die gute Nachricht ist, dass mit minimalem Aufwand einfache Änderungen vorgenommen werden können, um die Lichtexposition in der Nacht zu reduzieren – das Anbringen von Verdunklungsvorhängen oder das Schlafen mit einer Augenmaske.“

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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