4 Gründe, wieso der Ventilator beim Schlafen keine gute Idee ist
Der Sommer ist da – und auch wenn wir uns auf die Freibadsaison, den Eisdielenbesuch und laue Nächte mit dem ein oder anderen Spritz freuen, hat die warme Saison auch ihre Schattenseiten.
Ganz besonders, wenn wir es mal wieder mit einer durch den Klimawandel so häufig gewordenen Hitze-Welle zu tun haben. Wenn wir am liebsten alle Fenster in der Wohnung aufreißen wollen, würden, es aber nicht tun, weil es draußen noch wärmer ist als drinnen.
&Der Retter in der Not: ein elektrischer Ventilator, der in der Hitze für viele ein ebenso treuer Begleiter geworden ist wie die Sonnencreme, das liebste Sommer-Dress oder Anti-Scheuer-Shorts. Ob im Wohnzimmer, in der Küche oder im Homeoffice, überall macht die kühle Brise so einiges erträglicher. Und auch im Schlafzimmer kommt er bei vielen regelmäßig zum Einsatz. Kein Wunder: Schließlich ist die Hitze auch ein großer Schlafräuber.
Gerade beim Schlafen jedoch tut er uns nicht nur Gutes, meint Schlaf-Experte Martin Seeley.
&Ein elektrischer Ventilator ist zwar eine kostengünstige Möglichkeit, nachts für Abkühlung zu sorgen, wenn man sich keine kostbare Klimaanlage leisten kann, aber es gibt auch einige Nachteile bei der Verwendung eines elektrischen Ventilators, so Martin Seeley.
Er nennt vier Probleme, die ein Ventilator beim Schlafen verursachen kann – und Alternativen gegen die nächtliche Hitze.
&“Wenn Sie bereits Muskelschmerzen haben, etwa durch Sport oder eine falsche Körperhaltung bei viel Arbeit am Schreibtisch, kann die konzentrierte kühle Luft des Ventilators dazu führen, dass sich Ihre Muskeln weiter verspannen und verkrampfen, was noch mehr Schmerzen verursacht.”, erklärt Martin.
Falls man dennoch nicht auf einen Ventilator verzichten kann, sollte man zumindest darauf achten, dass die Nackenpartie nicht direkt vom Ventilator bestrahlt wird.
&Wenn ein elektrischer Ventilator eingeschaltet ist, zirkuliert er die Luft im Raum. “Aber woran viele nicht denken”, so Martin, “ist, dass er auch Staubmilben, Sporen, Pollen und andere Allergene zirkulieren lässt. Wenn Sie also unter übermäßigem Niesen, tränenden Augen, laufender Nase, juckendem Hals und sogar Atembeschwerden leiden, sollten Sie sich vergewissern, dass sich kein Staub auf den Flügeln oder Düsen Ihres Ventilators befindet.”
Wer es sich leisten kann, sollte deshalb darauf achten, einen Ventilator zu kaufen, der eine Filter-Funktion hat und so die Luft nicht nur zirkulieren lässt, sondern auch reinigt. Außerdem sollte man bei Ventilatorennutzung im Schlafzimmer darauf achten, sein Zimmer häufiger als sonst grundzureinigen.
&Wer sich im Sommer verschnupft fühlt, muss nicht unbedingt eine Sommer-Grippe entwickeln. Auch der Ventilator im Schlafzimmer kann der Grund sein. Denn die stetige und meist trockene Luft, die der Ventilator aufwirbelt, kann mit der Zeit zur Austrocknung der Nase und des Rachens führen, “was wiederum zur Folge hat, dass der Körper mehr Schleim produzieren muss, um den Wasserhaushalt zu erhalten”, erklärt Martin.
Allerdings kann man diesem Effekt laut dem Experten entgegenwirken, wenn man täglich regelmäßig über zwei Liter Wasser trinkt und den Körper so mit genug Flüssigkeit versorgt, die dieser speichern kann.
&Die stetige Konfrontation mit der trockenen Luft kann allerdings nicht nur die Nebenhöhlen austrocknen, sondern auch unsere Augen und infolgedessen (weil der natürliche Schutzfilm reduziert ist) Reizungen und Entzündungen begünstigen. Gerade Kontaktlinsenträger:innen sollten deshalb besonders vorsichtig sein, da sie die Wahrscheinlichkeit von Trockenheit und Reizungen erhöhen.
&Neben dem Ventilator gibt es noch andere Tricks, wie man der Überhitzung beim Schlafen entgegenwirken kann. Gerade wenn man also unter einem der oben genannten Symptome leidet, sollte man lieber auf diese Ventilator-Alternativen setzen, rät Martin:
&Wer Schwierigkeiten hat, sich nachts abzukühlen, füllt sich eine Wärmflasche mit Eis-Wasser auf und nimmt die mit unter die Laken. Alternativ kann man auch den Kopfkissenbezug vor dem Schlafen im Kühlschrank oder Gefriertruhe herunterkühlen. Hier sollte man allerdings darauf achten, ihn maximal für 15 Minuten zu kühlen, damit der Stoff trocken bleibt.
Eine Wärmflasche ins Eisfach legen solltet ihr dagegen nicht, da die extrem tiefen Temperaturen das Gummi der Flasche beschädigen können – was zu (Gefrier-) Brandstellen führen kann.
&Das Zähneputzen oder Abschminken kann man wunderbar mit dieser Abkühl-Methode verbinden. Dafür hält man seine Handgelenke vor dem Schlafen für einige Minuten unter kaltes Wasser – die Kälte verteilt sich danach über den Blutkreislauf gleichmäßig im ganzen Körper.
Außerdem hilft das Handgelenk-Kühlen auch gegen Schwellungen, da die Kälte sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen.
&Ja, der Impuls ist, nach dem Aufstehen erst einmal das Licht reinzulassen. Aber gerade im Schlafzimmer sollte man laut unserem Experten im Sommer am besten ganztägig die Jalousien schließen, um den Raum besser zu isolieren, selbst wenn die Sonneneinstrahlung nur indirekt ist.
&Nackt zu schlafen ist laut unserem Experten der schnellste und einfachste Weg, um die eigene Körpertemperatur zu regulieren. Wer neben einem:einer Partner:in schläft, gewinnt gleich doppelt. Beim Nacktschlafen wird so nämlich Oxytocin ausgeschüttet, das auch als “Liebeshormon” bekannt ist und für eine bessere Bindung sorgt. Win-win.
&Wer tagsüber genug trinkt, sorgt für einen guten Schlaf vor. Denn die Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für einen guten Stoffwechsel, der wiederum die Schlafqualität beeinflussen kann.
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Hier mal ein Glas Weißwein oder eine Flasche kühles Bier ist zwar für viele während einer Hitze-Welle üblich, aber es ist wichtig, zum richtigen Zeitpunkt mit dem Trinken aufzuhören, damit der Schlaf nicht gestört wird.
Alkohol kann zwar aufgrund seiner beruhigenden Wirkung zum Einschlafen führen und somit ein schnelles Einschlafen ermöglichen, aber führt im Gegenzug zu einer sehr viel schlechteren Schlafqualität und Dehydrierung.
&Nicht nur die Decke sollte im Sommer aus einem leichteren Material sein, auch beim Bettbezug sollte man sich für einen Stoff entscheiden, der den Kühlungsprozess des Körpers unterstützt, wie Satin, Seersucker oder Leinen.
“Denken Sie außerdem daran, Ihre Bettwäsche im Frühjahr und Sommer einmal pro Woche zu waschen, um Bakterien zu entfernen, insbesondere wenn Sie zum Schwitzen neigen”, ergänzt Martin.
Dieser Artikel kommt von unseren GLAMOUR-Kolleg:innen aus UK.
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