VERDI RUFT ZUM WARNSTREIK AM WEIMARER KLINIKUM AUF

Jetzt ging alles ganz schnell: Am Montag hatten die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands (EKM), Diakonie sowie das Sophien- und Hufeland-Klinikum beim Arbeitsgericht Klage gegen mögliche Streiks an der Einrichtung eingereicht, den es da noch nicht gab. Am Freitag folgte die Reaktion der Gewerkschaft Verdi: Sie hat die Beschäftigten für den 1. August ab 6 Uhr zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Am Klinikum ist laut Verdi rund die Hälfte des nicht-ärztlichen Personals in der Gewerkschaft organisiert.

Verdi: Beschäftigte wollen demokratische Beteiligung

Zum Grund des Warnstreiks erinnerte Bernd Becker, der bei Verdi in Thüringen für das Gesundheitswesen zuständig ist, an die mehrfachen Versuche, mit der Arbeitgeberseite in Tarifverhandlungen einzutreten. Jene indes verweise nach wie vor auf den sogenannten Dritten Weg kircheninterner Lohnfindung. Dazu der Gewerkschafter: „Die Beschäftigten im Klinikum Weimar wollen raus aus der Zuschauerrolle und lehnen den Dritten Weg ab, bei dem hinter den Kulissen und ohne demokratische Beteiligung über ihre Arbeitsbedingungen entschieden wird.“ Insbesondere langjährig Beschäftigte und Hilfskräfte seien gegenüber den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes deutlich schlechter gestellt.

Zum Versuch der Klinikleitung, Warnstreiks mit juristischen Mitteln zu verhindern, fügte der Verdi-Jurist Daniel Stach hinzu: „Die Beschäftigten nehmen lediglich ihr demokratisches Grundrecht in Anspruch. Es ist ein Unding und völlig aus der Zeit gefallen, dass die Kirche im Jahr 2024 das immer noch bestreitet.“ Das Grundgesetz garantiere das Recht der Koalitionen, Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen tariflich zu regeln und notfalls auch per Streik durchzusetzen.

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